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Die unterschiedlichen Haartypen

Welcher Haartyp bin ich?

Wir alle wünschen uns gesundes, optimal gepflegtes Haar. Aber wie oft haben wir schon im Regal danebengegriffen, mit dem Ergebnis, dass unser Haar nicht so aussieht wie wir uns das vorstellen? Woher wissen wir, zu welchen Haarpflegeprodukten wir greifen sollen? Welche die richtigen für unseren Haartyp sind?

Die Erfahrung aus dem Friseursalon zeigt: Die subjektive Wahrnehmung, ob man nun feine oder dicke Haare hat, ist oft nicht zutreffend. Denn oft vergleichen wir uns mit Verwandten und Freundinnen und damit leider oft die sprichwörtlichen Äpfel mit Birnen. Wer in einer Sippe von Rapunzeln nur auf sieben Zentimeter Zopfumfang kommt, mag sich vielleicht von Mutter Natur ungerecht behandelt fühlen, hat aber trotzdem nicht unbedingt dünnes Haar! Und überhaupt hat der Zopfumfang nicht zwingend etwas mit der Haardicke zu tun...

Um den individuellen Haartyp zu ermitteln, sollten in jedem Fall verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Die wichtigsten sind Haarstruktur, Haardicke und Gesamtvolumen

Doch first things first:

Was gilt es über Haare im Allgemeinen zu wissen?

Hard Hair Facts

Haare sind Hautanhangsgebilde. Als solche bestehen sie vordergründig (zu ca. 80%) aus Keratin. Hinzu kommen Wasser (10-15%), Pigmente, Mineralien und Lipide (Fette). Die äußere Haarschicht bildet die sogenannte Schuppenschicht (Cuticula), die die Rinde (Cortex) umhüllt. Jedes Haar wächst bis zu einem Zentimeter pro Monat und hat eine Lebenserwartung von 4 bis 6 Jahren. Aus diesem Grund gilt ein Haarverlust von bis zu 150 Haaren pro Tag als normal, schließlich wachsen ständig Haare nach.

Wie viele Haare sich auf unserem Kopf finden ist abhängig von der Haarfarbe. Blondinen haben zwar oft besonders feines Haar, mit ca. 150.000 aber auch die meisten auf dem Kopf. Schwarzhaarige und Brünette kommen nur auf 100.000 - 110.000 Haare, haben aber meist dickeres Haar. Die Logik setzt sich fort: Rothaarige haben zwar durchschnittlich nur um die 80.000 Haare , diese sind aber in der Regel besonders dick.

Meist werden drei Hauptfaktoren bei der Bestimmung des Haartyps berücksichtigt: der Grad der Welligkeit, die Anmutung des einzelnen Haares und das Gesamtvolumen.

Haarstruktur

Die Haarstruktur ist unabhängig von der Haarfarbe. Es gibt glattes, welliges, lockiges oder krauses Haar. Wichtig zu wissen: Lockiges Haar kann genauso sehr dünn sein, wie extrem glattes Haar durchaus auch sehr dick sein kann. Was die Haarstruktur betrifft, unterscheiden wir vier Haartypen.

Haarstruktur – Grad der Welligkeit

Die Haarstruktur definiert sich durch den Grad der Welligkeit der Haare. Sie entscheidet auch darüber, welche Pflege deine Haare brauchen.
Die Faustregel lautet: Je lockiger, desto trockener ist das Haar.

1. Glatte Haare

1A
Das Haar ist absolut glatt. Keine Bewegung. Kein Drall in den Spitzen.

1B
Das Haar ist immer noch glatt mit ein wenig Drall in den Spitzen im Sinne von Bewegung (ausschließlich) in eine Richtung.

1C
Das Haar ist überwiegend glatt, mit Drall in den Spitzen und zusätzlich Wellen an einigen wenigen Stellen.

2. Wellige Haare

2A
Leichte, lockere und gestreckte Wellen im gesamten Haar.

2B
Kürzere, deutlichere Wellen. Fast so, als hätte man sich abends die Haare nass eingeflochten.

2C
Kurze, deutlich sichtbare Wellen. Hier und da auch schon eine echte Locke.

3. Lockige Haare

3A
Große Spirallocken.

3B
Engere Spirallocken bis hin zu kleinen Korkenzieherlocken, noch gut zu definieren.

3C
Sehr kleine Korkenzieherlocken mittlerer Definition.

4. Krause Haare

4A
Sehr kleine Mikrolocken. Auch der Ansatz ist gelockt. Die Locken haben immer noch ein S-Muster.

4B
Winzige Mikrolocken mit Knicken (Z-Muster). Kaum mehr definierbar. „Kinky Hair“.

Haardicke

Ein weiterer Aspekt, der zur Bestimmung des Haartyps herangezogen wird, ist die Dicke des einzelnen Haares. Die Haardicke selbst zu bestimmen ist nicht ganz leicht. Am besten fragst du deinen Friseur. Wir geben dir trotzdem ein paar Tipps zur genaueren Betrachtung an die Hand.

(0,01mm – 0,04mm)

Feines Haar

Hält man ein einzelnes feines Haar gegen das Licht, scheint es fast durch. Zwischen den Fingern hin und her gerollt, ist es kaum wahrnehmbar; am ehesten mit einem feinen Seidenfaden vergleichbar. Feine Haare sind recht empfindlich.

(0,05mm – 0,07mm)

Mitteldickes Haar

Das einzelne Haar ist etwas dicker als bei feinem Haar und entsprechend besser wahrnehmbar (gegen das Licht, zwischen den Fingern). Das Haar fühlt sich geschmeidig und wie ein dünner Baumwollfaden an.

(0,08mm und darüber)

Dickes Haar

Das einzelne Haar ist überall gut sichtbar. Beim Rollen zwischen den Fingern fühlt es sich eher hart, manchmal sogar drahtig an.

Haarvolumen

Als dritter wesentlicher Aspekt zur Bestimmung des individuellen Haar sollte das Gesamtvolumen des Haares betrachtet werden. Ein simpler Weg zur Ermittlung des Haarvolumens ist die Messung des Pferdeschwanzumfanges. Zugegebenermaßen schwierig bei Kurzhaarfrisuren – dein Friseur hilft dir gerne weiter. Entweder du bittest jemanden, mit einem flexiblen Maßband nachzumessen oder du bindest einen Faden straff um deinen Pferdeschwanz. Mache einen Knoten und ziehe den Faden anschließend vorsichtig aus dem Haar. Schneide ihn am Knoten auf und lege den nun wieder geöffneten Faden der Länge nach auf ein Lineal. Kam dein Pony nicht im Pferdeschwanz unter, kannst du das Ergebnis anschließend noch etwas nach oben korrigieren.

Haartypen nach Gesamtvolumen

i – Dünnes Haar (Zopfumfang unter 5 cm)

ii – Mittleres / normales Haar (Zopfumfang 5-10 cm) 

iii – Dichtes Haar (Zopfumfang größer 10 cm)

Die Faktoren im Zusammenspiel

Du solltest wissen, dass alle genannten Faktoren im Zusammenspiel betrachtet werden müssen. Auch mit sehr feinem Haar ist es möglich, eine üppige Haarpracht auf dem Kopf zu tragen. Wie oben schon festgestellt, haben Blondinen die meisten Haare auf dem Kopf. Diese sind zwar gerne auch fein, aber die schiere Masse an Haaren kann dennoch zu einem mittleren oder großen Zopfumfang führen. Krause Haare sehen aufgrund ihrer unruhigen Struktur oft nach sehr viel aus, können aber faktisch relativ wenige Haare sein.

Grundsätzlich bleibt festzuhalten, dass die oben genannten Faktoren in allen möglichen Kombinationen auftreten, was eine schnelle Bestimmung des Haartyps erschweren oder manchmal in die Irre führen kann. Du hast Zweifel? Frag deinen Friseur!

Fazit

Gesundes Haar braucht die richtige Pflege. Diese wiederum hängt wesentlich von deinem Haartyp ab. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, welcher Haartyp du bist. Hast du diesen herausgefunden, fällt es dir leichter, die Pflege optimal auf die Bedürfnisse deines Haartyps abzustimmen.

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